Die „neue S-Klasse“ (W 108/109) wurde 1965 vorgestellt. Die zuvor im Ponton wie auch bei der Heckflosse gewählte uniforme Konzeption der Einheitskarosserie für die 4- und 6-Zylinder-Motoren erschien den Verantwortlichen im Hause Daimler-Benz nicht mehr zeitgemäß. Eine deutliche Akzentuierung der Oberklasse – Modelle sei notwendig, um den Wünschen anspruchsvollerer Kunden zu entsprechen. Wer mindestens das Doppelte für sein Fahrzeug zahlt, möchte ein deutlich unterscheidbares Automobil dafür bekommen.

Zuerst als 250 S / 250 SE und 300 SE angeboten, war ab 1967 der 280 S / 280 SE erhältlich. Zusätzlich gab es noch den 300 SEL 3,5 und 6,3. Als Exportversion wurden noch 280 SE mit 3,5 und 4,5 Ltr. Hubraum angeboten. Die luftgefederten 300 SEL hatten die Werksbezeichnung W109, die stahlgefederten Fahrzeuge die Bezeichnung W 108.

Unser Fahrzeug ist ein 280 S aus dem Baujahr 1970. Der 6-Zylinder-Motor leistet 140 PS bei 2,8 Liter Hubraum. Das Fahrzeug verließ das Werk in Sindelfingen und blieb in Baden-Württemberg. Erstbesitzer war eine württembergische Bank, welche das Fahrzeug jedoch nur ein Jahr nutzte. Danach wurde das Fahrzeug fast 40 Jahre von einer Familie in Rottweil genutzt. Wir erwarben das Fahrzeug vom dritten Besitzer.

Die württembergische Bank hat viele Extras geordert, was sehr angenehm ist: Automatik, Servolenkung, elektrisches Stahlschiebedach, Zentralverriegelung, getönte Scheiben, Kopfstützen und Automatik-Sicherheitsgurte vorn, Bogemat, Mittelarmlehne und ein Becker-Radio. Bedenkt man das Baujahr, ist es wirklich eine ausgezeichnete Ausstattung.

Es wurden umfangreiche Reparaturen von den Vorbesitzern und uns durchgeführt, so daß das Fahrzeug nach 54 Jahren immer noch gut dasteht.

Der „Rottweiler“ macht wirklich Freude – man spürt auch heute noch die Qualität der automobilen Oberklasse!